Die Darm­transplantation

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Die Darmtransplantation ist eine seltene, aber lebensrettende Maßnahme für Menschen mit starker Dünndarmverkürzung. Wenn der Dünndarm durch Erkrankungen oder Operationen so stark geschädigt ist, dass der Körper nicht mehr ausreichend Nährstoffe aufnehmen kann, ist eine Transplantation oft die einzige Heilungsmöglichkeit. Da der Darm besonders viele Immunzellen enthält, treten bei dieser Transplantation häufiger Abstoßungsreaktionen auf, die Erfolgschancen steigen jedoch durch moderne Medikamente stetig.

Piktogramm Dünndarm Kurz gefasst
Piktogramm Dünndarm
  • Der Dünndarm bildet den längsten Teil des Verdauungstrakts.
  • Der häufigste Grund für eine Dünndarmtransplantation ist das sogenannte Kurzdarmsyndrom.
  • Als Folge dieses Syndroms oder anderen Erkrankungen kann der Dünndarm stark verkürzt sein.
  • In solchen Fällen ist die Transplantation eines gespendeten Dünndarms die einzige heilende Therapie.

Darmtransplantation - Zahlen und Fakten

Darmtransplantationen sind im Vergleich zu anderen Organverpflanzungen sehr selten. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland zwei Darmtransplantationen durchgeführt.

Bei Darmtransplantation treten besonders häufig Abstoßungsreaktionen gegen das gespendete Organ auf, da es im Darm besonders viele Zellen des Immunsystems (das körpereigene Abwehrsystem) gibt.

Dank medizinischer Fortschritte und dem Einsatz von Immunsuppressiva (Medikamente, die die Abstoßungsreaktionen des Körpers verhindern), verbessern sich die Erfolgsaussichten einer Dünndarmtransplantation jedoch stetig. 

Gründe für eine Darmtransplantation

Kurzdarmerkrankungen (Kurzdarmsyndrom) sind die häufigsten Gründe für eine Transplantation des Dünndarms.

Kurzdarmerkrankungen

Bei Kurzdarmerkrankungen ist der Dünndarm stark verkürzt und der Körper bekommt nicht genug Nährstoffe, Vitamine und Flüssigkeit. Ursachen können beispielsweise die Entfernung von Teilen des Dünndarms durch Operationen bei entzündlichen Darmerkrankungen (wie zum Beispiel Morbus Crohn) sein oder das Absterben von Teilen des Dünndarms bei Durchblutungsstörungen. In solchen Fällen ist die Transplantation eines gespendeten Darms oft die einzige verbleibende Therapie.

In der Regel werden mehr Spenderorgane benötigt, als gespendet werden. Das bedeutet, dass Menschen, die einen Spenderdarm benötigen, auf die Warteliste gesetzt werden müssen. Auf diese werden werden Personen aufgenommen, die lebenslang auf eine künstliche Ernährung durch Dauerinfusion (parenterale Ernährung) angewiesen sind, bei welcher die benötigten Nährstoffe direkt dem Blutkreislauf zugeführt werden.

Verschiedene Erkrankungen können eine solche künstliche Ernährung erforderlich machen:

  • Das Kurzdarmsyndrom,
  • Funktionelle Störungen des Dünndarms,
  • Tumore,
  • Entzündung des Darms nach einer Strahlenbehandlung (Strahlenenteritis)

Nicht selten treten nach einer längeren künstlichen Ernährung lebensbedrohliche Folgeerkrankungen wie Gefäßverschlüsse, Infektionen, Nieren- oder Gallensteine und schwere Leberschäden auf. Häufig sind Personen, die auf eine Darmtransplantation warten, somit auch auf die Transplantation weiterer Organe angewiesen.

Aufgaben des Darms

Ein gesunder Dünndarm ist vier bis sechs Meter lang – die genaue Dünndarm-Länge variiert je nach Körpergröße. Er grenzt direkt an den Magen und endet am Dickdarm. Der Dünndarm ist Teil des Verdauungsapparates und übernimmt dort zwei wesentliche Aufgaben:

  • Die Verdauung und anschließende Aufnahme von Nährstoffen sowie Wasser mithilfe von Verdauungssäften der Leber und der Bauchspeicheldrüse
  • Die Abwehr von Krankheitserregern durch die zahlreichen Immunzellen des Dünndarms.