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Transplantation der Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Lesedauer: 2 Minuten
Piktogramm Bauchspeicheldruese Kurz gefasst
Piktogramm Bauchspeicheldruese

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein Drüsenorgan, das Verdauungsenzyme und Hormone produziert. Hier wird das Hormon Insulin produziert, das den Zuckergehalt im Blut reguliert. Bei bestimmten Erkrankungen, zum Beispiel der Zuckerkrankheit des Typs 1 (Diabetes mellitus Typ 1), kann die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produzieren. In solchen Fällen kann die Pankreastransplantation die Lebensqualität der Patientin oder des Patienten verbessern. In den meisten Fällen werden Pankreas und Niere zusammen transplantiert.

Die Pankreastransplantation - Zahlen und Fakten

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 44 Bauchspeicheldrüsen (Pankreaten) transplantiert. Zum Stichtag, dem 31.12.2022, standen 317 Patientinnen und Patienten auf der Warteliste für eine Bauchspeicheldrüsentransplantation. Im Laufe des Jahres 2022 meldeten Krankenhäuser dabei 100 neue Patientinnen und Patienten, die eine Spenderbauchspeicheldrüse benötigen.

Fortschritte in Medizin und Forschung haben die Erfolgsaussichten der Transplantation von Bauchspeicheldrüsen stetig verbessert. Von 100 transplantierten Bauchspeicheldrüsen funktionieren ein Jahr nach der Operation noch etwa 79. Nach fünf Jahren arbeiten noch etwa 68. Diese Daten wurden europaweit in einer Studie über einen Zeitraum von 1990 bis 2021 erfasst.  

Im Gegensatz zu anderen Organtransplantationen ist die Transplantation einer Bauchspeicheldrüse in der Regel kein lebensrettender Eingriff. Daher müssen die möglichen Risiken und Spätfolgen einer Transplantation sorgfältig mit den Spätkomplikationen der zugrundeliegenden Krankheit abgewogen werden.

Bei Menschen, die unter der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden, wird häufig die Bauchspeicheldrüse in Kombination mit einer Spenderniere transplantiert. Spätfolgen der Zuckerkrankheit können so verhindert oder gemindert werden.

44
Bauchspeicheldrüsen wurden 2022 in Deutschland transplantiert
317
Menschen warten auf eine Bauchspeicheldrüsentransplantation

Gründe für die Transplantation einer Bauchspeicheldrüse

Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 1) ist der mit Abstand häufigste Grund für eine Bauchspeicheldrüsentransplantation (Pankreastransplantation). Eine Verletzung der Organe im Bauchraum ist weit seltener Grund für eine Transplantation.

Diabetes mellitus Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit und unterschiedet sich von der weiter verbreiteten Altersdiabetes (Diabetes mellitus Typ 2). Bei Diabetes mellitus Typ 1 wird die Bauchspeicheldrüse angegriffen und kann kein Insulin mehr produzieren. Als Folge steigt der Zuckergehalt im Blut gefährlich an. Die Betroffenen müssen mehrmals täglich Insulin spritzen. Auf Dauer werden Blutgefäße, Nerven und zahlreiche Organe, vor allem die Niere, geschädigt. Durch die Transplantation einer gesunden Bauchspeicheldrüse kann die körpereigene Insulinproduktion wieder stattfinden und Folgeschäden werden vermieden.

In der Regel werden mehr Spenderorgane benötigt, als gespendet werden. Das bedeutet, dass Menschen, die ein Spenderorgan benötigen, auf eine Warteliste für das entsprechende Organ gesetzt werden müssen.

Auf die Warteliste für eine Pankreastransplantation werden Patientinnen und Patienten aufgenommen, die unter Diabetes mellitus Typ 1 leiden. Voraussetzung ist außerdem, dass die Patientinnen und Patienten auf eine Blutwäsche (Dialyse) angewiesen sind. Nur in Ausnahmefällen führen andere Beschwerden zur Aufnahme auf die Warteliste.

Aufgaben der Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse ist etwa 20 Zentimeter lang und 100 Gramm schwer. Das keilförmige Drüsenorgan befindet sich unterhalb des Magens. Die Bauchspeicheldrüse hat zwei wesentliche Aufgaben:

  • Sie reguliert den Zuckerstoffwechsel im Körper durch die Produktion von Insulin in den Inselzellen.
  • Sie schüttet Enzyme aus, die für die Verdauung von Eiweißen, Fetten und Zucker wichtig sind.

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