Transplantation der Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

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Eine Pankreastransplantation wird vor allem bei Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 eingesetzt, bei denen die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produzieren kann. Die Transplantation einer Spenderbauchspeicheldrüse kann die Insulinproduktion wiederherstellen und damit die Lebensqualität erheblich verbessern.

Piktogramm Bauchspeicheldruese Kurz gefasst
Piktogramm Bauchspeicheldruese
  • Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein Drüsenorgan, das Verdauungsenzyme und Hormone produziert.
  • Hier wird das Hormon Insulin produziert, das den Zuckergehalt im Blut reguliert.
  • Bei bestimmten Erkrankungen, zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 1 („Zuckerkrankheit“), kann die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produzieren.
  • In solchen Fällen kann die Pankreastransplantation die Lebensqualität der Patientin oder des Patienten verbessern. In den meisten Fällen werden Pankreas und Niere zusammen transplantiert.

Die Pankreastransplantation - Zahlen und Fakten

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 73 Bauchspeicheldrüsen transplantiert. Zum Jahresende standen 296 Patientinnen und Patienten auf der Warteliste; 100 Menschen wurden 2024 neu aufgenommen.

Dank medizinischer Fortschritte haben sich die Erfolgsaussichten der Bauchspeicheldrüsentransplantation stetig verbessert: Ein Jahr nach der Transplantation funktionieren etwa 80 Prozent der Organe, nach fünf Jahren noch rund 68 Prozent. Die Daten stammen aus einer europaweiten Studie (1990–2023).

Im Gegensatz zu anderen Organtransplantationen ist die Transplantation einer Bauchspeicheldrüse in der Regel kein lebensrettender Eingriff. Daher müssen die möglichen Risiken  einer Transplantation sorgfältig mit den dem Nutzen abgewogen werden.

Bei Menschen, die unter Diabetes leiden, wird häufig die Bauchspeicheldrüse in Kombination mit einer Spenderniere transplantiert. Spätfolgen der Krankheit können so verhindert oder gemindert werden.

73

Bauchspeicheldrüsen wurden 2024 in Deutschland transplantiert

296

Menschen warten auf eine Bauchspeicheldrüsentransplantation

Gründe für die Transplantation einer Bauchspeicheldrüse

Der häufigste Grund für eine Pankreastransplantation ist Diabetes mellitus Typ 1. Nur selten sind Verletzungen im Bauchraum ein Auslöser.

Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunkrankheit und unterschiedet sich von der weiter verbreiteten Altersdiabetes (Diabetes Typ 2). Bei Typ 1 wird die Bauchspeicheldrüse angegriffen und kann kein Insulin mehr produzieren, wodurch der Blutzuckerspiegel gefährlich ansteigt und Betroffene mehrmals täglich Insulin spritzen müssen. Auf Dauer kann die Krankheit Blutgefäße, Nerven und zahlreiche Organe schädigen – vor allem die Niere.

Die Transplantation einer gesunden Bauchspeicheldrüse kann die körpereigene Insulinproduktion wieder herstellen und so Folgeschäden vorbeugen.

In der Regel werden mehr Spenderorgane benötigt, als gespendet werden. Das bedeutet, dass Menschen, die eine Spenderbauchspeicheldrüse benötigen, auf eine Warteliste gesetzt werden müssen. Auf diese werden in der Regel Personen mit Diabetes Typ 1 augenommen, die bereits auf eine Blutwäsche (Dialyse) angewiesen sind. Nur in Ausnahmefällen erfolgt die Aufnahme aus anderen medizinischen Gründen.

Aufgaben der Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse ist etwa 20 Zentimeter lang und 100 Gramm schwer. Das keilförmige Drüsenorgan befindet sich unterhalb des Magens. Die Bauchspeicheldrüse hat zwei wesentliche Aufgaben:

  • Sie reguliert den Zuckerstoffwechsel im Körper durch die Produktion von Insulin in den Inselzellen.
  • Sie schüttet Enzyme aus, die für die Verdauung von Eiweißen, Fetten und Zucker wichtig sind.